Auch Joe Biden liebäugelte schon mit einem eigenen Staatsfonds. Nun beschloss Trump per Government Order den Aufbau eines solchen “Sovereign Wealth Funds”. Vorbilder sind unter anderem Norwegen und Saudi-Arabien. Der Fonds soll innerhalb von zwölf Monaten aufgebaut werden. Auf dem Krypto-Markt machen nun erneut Spekulationen die Runde.
Lummis-Tweet sorgt für Spekulation
Die Professional-Bitcoin-Senatorin Cynthia Lummis heizte durch einen Retweet der Dekret-Verkündung mit den Worten “This can be a ₿ig deal” die Vorstellungskraft auf eine Bitcoin-Reserve der US-Regierung an. Immerhin gelten auch die hierbei involvierten Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick als starke BTC-Befürworter.
Die Durchführungsverordnung enthielt jedoch nur wenige Particulars und keinerlei Bezug zu Kryptowährungen. Sie wies das Finanz- und das Handelsministerium lediglich an, innerhalb von 90 Tagen einen Plan für einen solchen Fonds vorzulegen, einschließlich Empfehlungen zu “Finanzierungsmechanismen, Investitionsstrategien, Fondsstruktur und einem Verwaltungsmodell”. Trump sagt: “Wir werden eine Menge Wohlstand für den Fonds schaffen. Und ich denke, es ist an der Zeit, dass dieses Land einen Staatsfonds hat.”
Trump sagte zudem, dass der Vermögensfonds TikTok kaufen könnte. Das Schicksal der Social-Media-App ist in den USA aufgrund von Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit in der Schwebe, seit ein Gesetz in Kraft trat, das den chinesischen Eigentümer ByteDance verpflichtet, sie entweder zu verkaufen oder mit einem Verbot zu belegen.
Finanzierung des Trump-Vorhabens noch offen
Der Republikaner hatte bereits als Präsidentschaftskandidat ein solches staatliches Investitionsvehikel ins Gespräch gebracht und gesagt, dass damit “große nationale Vorhaben” wie Infrastrukturprojekte von Autobahnen und Flughäfen, sowie in der Produktion und medizinischen Forschung finanziert werden könnten. Finanzminister Bessent zufolge werden sie “die Aktivseite der US-Bilanz für das amerikanische Volk monetarisieren. Es wird eine Kombination aus liquiden Mitteln und Vermögenswerten geben, die wir in diesem Land haben.”
Der 78-jährige US-Präsident erklärte, der Fonds könne durch “Zölle und andere intelligente Dinge” finanziert werden. In anderen Ländern werden die Anlagen durch Haushaltsüberschüsse finanziert. Da die USA jedoch konstant Defizite verbuchen, fragen sich viele im Markt nach der Sinnhaftigkeit. “Die Einrichtung eines Staatsfonds deutet darauf hin, dass ein Land über Ersparnisse verfügt, die steigen werden und dafür verwendet werden können”, so beispielsweise Colin Graham, Leiter der Multi-Asset-Strategien bei Robeco, “die wirtschaftlichen Faustregeln gehen nicht auf”.
Wie genau ein solcher Fonds strukturiert und finanziert werden würde, ist additionally noch unklar. Mehrere Experten sagen, dass der Kongress angesichts des fehlenden Überschusses neue Mittel bewilligen müsste. Die Establishment würde durch den Fonds jedoch an Einfluss verlieren, denn Trump könnte so dessen Befugnisse zur Genehmigung von Bundesausgaben an einigen Stellen umgehen. Clemence Landers, eine ehemalige Beamtin des Finanzministeriums, erläutert: “Natürlich kann man eine Establishment nicht durch eine Government Order einrichten und, was noch wichtiger ist, man kann eine Establishment nicht durch einen Erlass der Exekutive finanzieren”.
Norwegen und Co. machen es vor
Auch wenn noch viele Fragen offen sind: Krypto-Investoren dürften das weitere Vorgehen in den USA mit Argusaugen beobachten. Immerhin ist eine indirekte – wenn nicht sogar direkte – Krypto-Publicity über einen solchen Staatsfonds definitiv möglich.
So ist beispielsweise auch der norwegische Fonds through MicroStrategy indirekt in Bitcoin investiert. Das Investmentvehikel des skandinavischen Landes besitzt knapp 1 Prozent des Unternehmens von Michael Saylor. Es ist zudem in die Bitcoin-Mining-Unternehmen Marathon, Riot, Canaan sowie das “japanische MicroStrategy” Metaplanet investiert. Auch der saudi-arabische Staatsfonds PIF, ein staatliches Investmentmedium der Vereinigten Arabischen Emirate, sowie die singapurischen Staatsfonds Temasek und GIC legten bereits Gelder in Unternehmen aus dem Blockchain-House an.
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